Die Trauerphasen

Sie befinden sich in der Trauer, sei es wegen einer Trennung oder durch Tod. Beides ist ein und das Selbe. Ihre Psyche (limbisches System) kann dies nicht unterscheiden. Die Trauer ist ein ehrliches Zeichen das Sie geliebt haben.  Ein Teil von Ihnen wurde genommen, durch welche Umstände auch immer und der ist gestorben oder stirbt langsam in Ihnen. Sie trauern um einen Teil von Ihnen der gegangen ist. Es wird Zeit brauchen um diesen Teil wieder aufzufüllen. Möglich ist das er nie wieder aufzufüllen ist.  Ja, Sie leiden und es ist im wahrsten Sinne ein unerträglicher Schmerz.

Für jeden Menschen sieht Trauer anders aus, und für jeden braucht es seine Zeit.

Sie müssen jetzt die Trauerphasen durchlaufen. Oft geht dieser Prozess nur mit profesionelle Hilfe.

1. Phase - Die „Nicht-Wahrhaben-Wollen“-Phase

Es ist ein Schock. Ein Schlag ins Gesicht. Und das von dem Menschen, den man so sehr liebt. Man ist wie erstarrt und innerlich total aufgewühlt. Im ersten Moment nach der Trennung fällt es schwer klare Gedanken zu fassen. Man kann es gar nicht glauben und will es auch nicht wahrhaben. Das gemeinsame Leben, die gemeinsamen Zukunftsträume, all das soll jetzt für immer vorbei sein? 

2. Phase - Die Gefühlschaos-Phase

Sie werden von aufbrechenden Gefühlen, wie Wut, Hass, Verzweiflung, Schuldgefühle, Rechtfertigungen, tiefer Schmerz abwechselnd mit tiefer Leere förmlich überwältigt. Sie nehmen wieder innerlichen Kontakt auf und befinden sich im Wechselbad der Gefühle. Diese spiegeln Trost, Verneinung, Trauer, Ernüchterung, und Annehmen wieder. Sie "reden" (in sich) mit ihm/ihr. Klären unausgesprochene Dinge, etc.
Man ist seinen Gefühlen komplett ausgeliefert und man fühlt sich, als hätte man den Boden unter den Füßen komplett verloren. Leider ist diese Phase oftmals die längste der 4 Trennungsphasen, die wir überstehen müssen. Aber auch diese Phase geht vorbei.

3. Phase  - Die Neuorientierungsphase

In der dritten Phase der Trennung erkennt man langsam, dass es wieder Bergauf geht. Zwar denkt man immer noch an seinen Ex-Partner, aber die Zeiträume dazwischen werden größer und die Gedanken an ihn kürzer. Zudem stürzen die Gedanken einen nicht mehr so in die Trauer und Gefühlsschwere. Man nimmt sein Leben wieder aktiver in die Hand. Langsam spürt man wieder neue Energie und Lebenslust. Man unternimmt mehr – oftmals auch Sachen, die man vorher noch nie ausprobiert hat oder die mit dem Ex-Partner nicht möglich waren. Man lernt neue Menschen kennen und entdeckt oftmals verborgene Potenziale in sich.

4. Phase - Die „Auf zu neuen Ufern“-Phase

Sie haben Ihr Schicksal angenommen. Es entsteht ein neuer Bezug zur Umwelt. Sie beginnen ein neuer Lebensrhythmus, können an den Verlust denken ohne Ihr jetziges Leben, oder Gefühlszustand, zu gefährden.

 

Diese Phasen laufen nicht linear, d.h. nacheinander ab. Sie könne glauben in der 2. Phase zu sein und befinden sich definitiv noch in der 1. Phase.  Bleiben Sie in der 2. oder am Anfang der 3. Phase stecken fallen Sie in depressive Verstimmung.

 

Der Trauerprozess benötigt ganz klar Zeit und Ihre Trauerarbeit dazu. So wie jede Beziehung Beziehungsarbeit ist, ist die Trauer Trauerarbeit.